Modernes Urgestein – Farne-Park mit Kongresszentrum in Bad Oeynhausen
Die Grundlage – Der Ursprung der Stadt Bad Oeynhausen war in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ab 1845 das ›Königliche Bad‹ und mit ihm der standesgemäße Kurpark, entworfen vom Gartengestalter und General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten Peter Joseph Lenné; und auch wenn Park und Gebäudeensemble seit der Zeit ihrer Entstehung immer wieder Wandlungen, Erneuerungen, Erweiterungen und Einschränkungen erfuhren, begründen sie bis heute den Ruf der Stadt Bad Oeynhausen als bekanntem, deutschem Kur- und Gesundheitsstandort. Prächtige Alleen mit historistischer Landhausarchitektur zogen sich damals um den hufeisenförmigen Kurpark mit seiner landschaftlichen Gestaltung. Umgeben von vier weiteren Parkanlagen errichteten Bürger und Staat zwischen 1845 und 1929 ein städtebauliches Gesamtkunstwerk. Das Kaiserreich verwandelte Kloster-, Viktoria- und Paul-Baehr-Straße in das urbane Zentrum des Bades, mit vierstöckiger Bebauung und großzügigen Geschäftsräumen. Den Zweiten Weltkrieg überstand der Kurbezirk nahezu unbeschädigt, doch die dann folgende Zeit der Besatzung und die Modernisierungen der Nachkriegsjahrzehnte trübten mit ihren Beschädigungen und rücksichtslosen Eingriffen den ursprünglichen Reiz der grünen Gartenstadt.
Die Idee – Auf dem Grundstück zwischen Ostkorso und Bahnhofstraße stand bis 2015 das Kurverwaltungsgebäude, das ursprünglich als Badehaus konzipiert worden war. Vor seiner Bebauung bildete dieses Areal die Verbindung zwischen Kurpark und Oeynhausener Schweiz. Die malerische und bestimmende Sichtachse bildete die Farne-Villa an der Ecke Ostkorso/Richard-Wagner-Straße. Nach dem Abriss des Verwaltungsgebäudes liegt das Grundstück nun wieder brach und bietet die einzigartige Möglichkeit, seine Scharnierfunktion zwischen Kurpark, Oeynhausener Schweiz und Innenstadt, zwischen Zukunft und Vergangenheit neu auszufüllen. Mit der Idee des Farne-Parks werden die Schichten der Vergangenheit zur Grundlage für eine architektonische und städtebauliche Vision. Als Kongressstandort verbindet er wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Interessen und als Park und Sole-Inhalatorium dient er dem Gemeinwohl und dem Tourismus und stärkt damit die Identität des Ortes als renommiertes Heilbad. Sowohl der modernen Stadt als auch dem traditionsreichen Kurort vermag der Farne-Park wertvolle Impulse zu liefern.
Konzept und Entwurf – Das Konzept begreift den Ort in seiner ganzheitlichen Bedeutung als Verbindungsstück im Spannungsfeld zwischen Stadt und Heilbad, Tradition und Fortschritt, wirtschaftlichen Interessen und Gemeinwohl. Historie und Identität des Ortes erhalten im Farne-Park eine moderne Ausdrucksform und einen zeitgemäßen Platz im städtebaulichen Gesamtkonzept.
Der Untergrund – erdgeschichtliche Phänomene
Der Boden unter Bad Oeynhausen ist schichtenreich und auf diesem Boden gründet sich das Wesen und der Ursprung dieser Stadt. Aus über 1000 Metern Tiefe dringt das Steinsalz eines 240 Mio. Jahre alten Meeres an die Oberfläche. Die Geologie Bad Oeynhausens wird von zwei Verwerfungslinien geprägt: der Quellenspalte und dem Quellensattel. Erstere liefert Kaltsole aus den Jura-Schichten, letztere Thermalwasser aus Muschelkalk und Buntsandstein. An diesem erdgeschichtlichen Phänomen ist die Gestaltung des Farne-Parks ausgerichtet. Die Kongresshalle beschreibt in ihrer äußeren Form einen Ammoniten. Diese Fossilien sind das geologische Wahrzeichen des Raumes Bad Oeynhausen und finden sich in großer Zahl im Jura-Gestein. Dieser Schicht entspringt auch das 9%ige Solewasser der Kurdirektor-Schmidt-Quelle im Sielpark, deren Wasser auch für die Speisung des Gradierwerks unterhalb der Kongresshalle genutzt würde. Ein Freiluft-Inhalatorium unterhalb der Kongresshalle soll zentraler öffentlicher Anziehungspunkt und Treffpunkt für Bürger, Klinikgäste und Besucher werden. Der Park selbst soll in eine seiner historischen Bedeutung angemessene landschaftliche Gestaltung überführt werden – eine durch romantische Wegeführung geprägte grüne Verbindung zwischen Kurpark, Korso und der Oeynhausener Schweiz.
Architektonische Elemente – Ammonit und Salzgrund
Die zentrale Kongresshalle ragt wie ein Ammonit aus dem Untergrund heraus, überragt das Straßenniveau des Korsos jedoch nur um circa ein Stockwerk. Der Eingangsbereich liegt 3 Meter vertieft im Verhältnis zur Straße. Der zum Eingang führende Vorplatz mit wassergebundenem Belag öffnet sich zum Korso. Das schneckenförmige Gebäude selbst trägt ein öffentlich zugängliches Dach als begehbaren Aussichtspunkt und spielt damit in Funktion und Gestaltung auf den historischen Schneckenberg im Kurpark an. Kupferelemente in der Glasfassade schmücken die Außenhaut des ›Ammoniten‹ und greifen farblich die Patina der Badehäuser auf. Im Inneren des Gebäudes befinden sich ein multifunktionaler Kongress- und Hörsaal mit 500 Sitzplätzen sowie ein der Öffentlichkeit zugängliches Café mit einer zum ›Salzgrund‹ hin ausgerichteten Terrasse. Im Kellergeschoss sind Räumlichkeiten für Garderobe und sanitäre Anlagen vorgesehen.
Infrastruktur und korrespondierende Elemente
Auf der tiefsten Ebene des Geländes soll der ›Salzgrund‹ liegen. Hier wird die Sole über die rundgestalteten Gradierwerkswände tröpfeln und im Zentrum künstlich zerstäubt. Das so entstehende Mikroklima sorgt für einen zentralen Ort der Gesundung, Entspannung und Inhalation im Zentrum des Kurviertels und bietet damit eine Alternative zum unpopulären Standort im Sielpark. Mit Kongresshalle und Salzgrund als Rundformen wird eine blockartige Bebauung des Grundstücks – wichtige Luftaustauschschneise im Stadtklima – ganz bewusst vermieden. Den östlichen Abschluss des Geländes am Salzgrund bildet eine halbrunde Mauer aus Lias-Schiefer, der wichtigsten soleführenden Erdschicht in Bad Oeynhausen.
Außerdem vorgesehen für das Gelände ist eine unterirdische Tiefgarage mit über 170 Stellplätzen. Die Einfahrt würde am Technikraum des Gradierwerks vorbeiführen, das teilverglast gestaltet werden könnte und so den Besucher schon bei der Ankunft auf dem Areal mit dessen ortstypischer Atmosphäre empfangen würde. Die Ausgänge der Tiefgarage würden sich am Ostkorso und an der Bahnhofstraße befinden.
Das Konzept zur Idee gibt es hier!
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Projektdaten
Gesamtfläche Areal: 14.000 qm
Besonderheit: 1845 wurde das Gesamtkunstwerk des Kurparks entworfen und soll heute als Verbindungsstück im städtebaulichen Gesamtkonzept weiterentwickelt werden.
Lebensraumqualität: Kongresshalle für bis zu 500 Personen mit außergewönlicher Atmosphäre und Akustik inmitten eines Kurparks.
Wirtschaftliche Aspekte: Förderung des Wirtschafts- und Gesundheitstandortes Bad Oeynhausen, visionäre Stadtentwicklung zur Identitätsförderung und Belebung der Innenstadt.
Leistungen
Analyse und Recherche
Grundstückssicherung
Nutzungskonzeption
Vorplanungskonzept
Vermarktung
Projektfinanzierung
Kostenrahmen
Terminrahmen
Ertragskonzept
Risikoprüfung
Entscheidungsvorbereitung